Projekt Ways4all

  • Drucken

Barrierefreie Mobilität für alle!
Explizit – Blindennavigation unter den speziellen Erfordernissen des öffentlichen Verkehrs!

Geplant ist die Konzeption eines barrierefreien Gesamtsystems, damit sich auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen im öffentlichen Raum orientieren und bewegen können. Im Konzept enthaltene Komponenten ermöglichen die Navigation im In- und Outdoorbereich, die Kommunikation mit öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlicher Infrastruktur.

Projektbeschreibung

Alle Fahrgäste und speziell Menschen mit besonderen Bedürfnissen sollen sich mit Hilfe individueller Navigationssysteme leichter orientieren können und Zugang zu aktuellen Verkehrsinformationen erhalten. Sowohl die Kommunikation zwischen Navigationsgerät und den öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch zu rechnergesteuerten Betriebsleitsystemen sowie zu statischen/dynamischen Informationsträgern soll ermöglicht werden.
Dieses Konzept wird allen Menschen (Schwerpunkt Sehbehinderte) die Möglichkeit aufzeigen wie mit Hilfe eines individuellen Navigationssystems, das von einer Gesamtinfrastruktur unterstützt wird, die Wegfindung zu/von den Haltestellen und zwischen den Verkehrsmitteln leichtert wird und dabei die Öffentlichen Verkehrsmittel aktiv zum Reisen benützt werden können. Aufbauend auf bestehende Systeme ist eine Gesamtarchitektur eines zwischen den Betreibergesellschaften (ÖBB, Postbus, Wiener Linien) abgestimmten Navigationssystems für den Nah- und Fernverkehr am Hauptbahnhof
Wien zu entwickeln. Autonome Teilkomponenten (visuelle, taktile Leitsysteme, POPTIS, QUO VADIS, elektronische Fahrgastauskunft, barrierefreie Internetseiten,...) gibt es bereits oder sie befinden sich in Entwicklung. Alle diese Teilsysteme sollen in ein Gesamtsystem integriert werden.
Die Kommunikation mit Fahrzeug und Fahrer wird im Rahmen des vom ZIT geförderten Projektes „QUO VADIS“ der Wiener Linien gerade entwickelt. Dabei können Fahrgäste mit besonderen Bedürfnissen über einen Handsender sowohl im Haltestellenbereich als auch in den Fahrzeugen Informationen vom Bordrechner der Fahrzeuge abfragen, Tonbandansagen abhören oder Rampen anfordern.
In Zusammenarbeit mit den Blindenverbänden wurden im vom BMVIT geförderten Projekt „POPTIS“ alle Gehwege im Wiener U-Bahn-Netz beschrieben. Alle Trips sind mit Rückfallebene für den Störfall erklärt. In der Pre-Trip-Funktion navigiert man zu Hause im Internet und in der On-Trip-Funktion kann man sich jeden Trip unterwegs am Handy oder MP3-Player ansagen lassen. Eine Weiterführung der Teilsysteme im öffentlichen Raum bzw. ein Lückenschluss durch den Einbau von Referenzpunkten für ein Navigationsgerät ist im Kontext der Gesamtarchitektur notwendig.
Das Gesamtsystem soll bestehende Endgeräte bestmöglich unterstützen. Diese Endgeräte wie Handys oder PDAs (idealerweise mit GPS zur Outdoornavigation) sollen mit geeigneten, teilweise schon existierenden Technologien (z.B.: RFID, WLAN, Gyroskop,…) für die Indoornavigation verwendbar gemacht werden. Mögliche Technologien sowie infrastrukturelle Maßnahmen an Fahrzeugen und Gebäuden werden im Zuge des Projektes untersucht, definiert und spezifiziert. Strategien und Methoden zur Navigation auch ohne GPS-Signal, wie z.B. Schrittzähler, Gyroskop, Positionsbestimmung mit WLAN oder RFID, werden recherchiert, getestet und evaluiert. Das zu entwickelnde System soll eine durchgängige Navigation (In/Outdoor) ermöglichen. Die Wegfindung mit besonderem Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel steht dabei im Vordergrund.
Durch die Integration der Projekte „QUO VADIS“ und „POPTIS“ in das Gesamtkonzept von „ways4all“ soll die Lebensqualität von Menschen mit besonderen Bedürfnissen entscheidend verbessert und die selbstbestimmte Wegfindung beispielhaft am Hauptbahnhof Wien realisiert werden.

 

Link: https://www.youtube.com/watch?v=PGFCDoj_L5E

Programmlinie:

ways2go 1. Ausschreibung (2008)

Projektleitung:

Projektleiter DI Martijn Kiers; FH JOANNEUM Kapfenberg,

Projektleiter Stellvertreter DI (FH) Werner Bischof; FH JOANNEUM Kapfenberg,

Projektpartner

Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
Gerhard Bruckner

Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband - ÖBSV, Landesgruppe Wien, NÖ u. Bgld.
Wolfgang Kremser

Wiener Linien GmbH & Co KG
Ing. Roland Krpata

Österreichische Blindenwohlfahrt (ÖBW)
Mag. Konrad Widmann

Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation
Ing. Maria Rosina Grundner

Transelektronik Meßgeräte GmbH
Ing. Markus Weindorfer

ÖBB Infrastruktur Bau AG
DI. Wolfgang Skowronek